Gálvez, Merkel, Bild und die Raute

Die Bild hat Cristián Gálvez zu Merkels Raute gefragt. Hier die wichtigsten drei Punkte aus seinem Statement:

„Ganz oft trainiere ich C-Levels und Top-Ex Spitze Gesten ab. Denn gerade bei dominanten Typen wirken sie bedrohlich. Anders bei Merkel. Aufgrund ihrer weichen Köperstatur verspielt sich die negative Wirkung. Zudem zeigte die Raute über die Jahre immer weiter nach unten. Fazit 1: Es gibt nicht die EINE Regel.

1998 hat Merkel die Raute zum ersten Mal gezeigt – auf einem Bild der Fotografin Herlinde Koelbl. Eine solche Geste hilft, in Symmetrie zu kommen. Das sagt übrigens auch Merkel über Merkel. Eine symmetrische Körperhaltung wirkt charismatisch. Die Botschaft: „Hier ist eine Staatsfrau, die auch bei Gegenwind aufrecht steht und nicht einknickt!“ Deshalb hat Obama seine Prompter auch immer rechts und links stehen.  Fazit 2: Wer charismatisch wirken möchte, sollte an seiner Symmetrie arbeiten.

 Signature-Gesten heißen Signature-Gesten, weil sie so einzigartig sind, wie die Signatur eines Menschen. Sie sind merk-würdig im besten Sinne und brennen sich in das kollektive Gedächtnis ein. Schröders „Politik der ruhenden Hand“, die Becker-Faust oder auch Napoleons Griff in die Weste werden unweigerlich mit der Persönlichkeit verbunden. Solche Gesten schaffen Stabilität. Stabilität ist ein Zeichen von Verlässlichkeit. Stabilität schafft Vertrauen. Manche Dinge sind einfach so. Und wir mögen das, wie den „Geruch von unserer Ommmmma“. Deshalb arbeite ich in der Einzelarbeit auch an Signature-Gesten. Was ist typisch. Welche Geste ist für dich/Sie typisch? Fazit 3: Es lohnt sich an merk-würdigen Signature-Gesten zu arbeiten.“